Hinter der Maske

von Sarah
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Hallo ihr Lieben!

Hinter den Masken der Blogger, Influencer und Instagirls/boys etc… darüber habe ich in der letzten Zeit viele Artikel gelesen. Es wird um Authentizität gebeten, Individualität gefordert und über Likebots diskutiert. Ich hab mir mal so meine Gedanken dazu gemacht und schreib euch jetzt mal meine ganz persönliche Meinung dazu, die von der allgemeinen meistens abdriftet.

Beginnen wir doch am besten mit einem momentan heiß diskutierten Thema „ Wie viel Privatleben gehört auf einen Blog?“  Die meisten von euch wissen, ich poste fast immer alles in meiner Instastory, meine Freunde, irgendwelche „Talks“ über Themen, die mich gerade beschäftigen und für manche vielleicht uninteressant sind, mein Essen und ..ach eigentlich so ziemlich alles, was der Tag halt bietet. Und hier kommen wir zum Punkt: Fast alles. Ich würde mich sicher unter diejenigen einordnen die sehr viel von ihrem Privatleben Preis geben, weil ich das Bedürfnis habe, meinen Followern einen Einblick in mein Leben zu geben. Trotzdem gibt es auch Momente, die ich mit der online Welt einfach nicht teilen will, ja so egoistisch darf man nämlich als Blogger auch sein, denn wir haben auch etwas namens Privatsphäre – auch wenn man es nicht glauben kann / will. Die  Grenzen sind hierbei sehr unterschiedlich gesteckt,  es gibt ja auch Leute die nur Fashion oder Food machen, da interessieren sich die meisten wahrscheinlich auch nur für das. Bei einem Lifestyle Blog finde ich es aber immer wichtig, dass die Person im Vordergrund steht, kenne ich sie nicht gut genug, ist mir auch eher egal, was sie anzieht, kauft, wohin sie reist oder was auch immer.

Einen drauf setzen die Diskussionen über das Thema „den Beziehungspartner auf den Plattformen zeigen“. Hier spalten sich die Meinungen enorm. Vor kurzem wurde ich in einem Einkaufszentrum von alten Bekannten angesprochen, ob ich denn noch mit meinem Freund zusammen wäre … kurz musste ich erst einmal nachdenken, ob sie meinen letzten Freund überhaupt kannten und dachte mir dann, stimmt ich habe ihn ja immer wieder gepostet und hab dann auch geantwortet: „Schon seit ca. 6 Monaten nicht mehr. Ihr könnt euch sicher sein, wenn ich jemanden hätte, wüsstet ihr das, ich würde es 100% posten :D“ Das liegt aber an meinem Charakter, am liebsten poste ich untertags, die Leute die mir wichtig sind und am Herzen liegen, das Lachen, das ich mit Ihnen teilen darf, die wundervollen Momente die mir meine Freunde oder in so einem Fall mein Partner schenken (würde). Meine geliebte Freundin und mein größtes Vorbild @Ginicanbreathe und ihr Herzblatt Oscar haben dafür schon einige Kritik einstecken müssen – sie solle doch nicht so viele romantische Dinge mit Oscar posten, man(n) müsse ihr ja schon fast entfolgen – der lieben Gini macht das aber nichts und sie sagt einfach – er gehört in mein Leben, dieser Blog zeigt mein Leben – that’s it! Wenn du willst, feel free to unfollow me! Hier stimme ich 100% mit ihr über ein – den Partner nicht zu zeigen, weil ich Follower verlieren könnte erscheint mir persönlich sinnlos, klar passiert das, ich merke es alleine wenn ich Fotos mit männlichen Freunden poste, aber Fotos mit meinem damaligen Freund sind nie schlechter angekommen, im Gegenteil die meisten meiner Follower hab sich einfach für mein Glück gefreut. Ich will auch niemanden der seinen Partner nicht snapt etc. etwas vorwerfen, denn es gibt ja auch Partner die das einfach nicht wollen, die mit dieser Social Media Branche nichts am Hut haben oder ähnliches. Wieder andere haben ja sogar einen gemeinsamen Account und leben von dieser Strategie, aber wenn ihr euch nicht sicher seid, wieso jemand  denn nun den Partner nicht teilt oder ob er überhaupt einen hat, dann fragt doch einfach nach. Blogger schreiben viel öfter zurück als man denkt ;P

Dasselbe Spiel kann man nun auch auf alle andere Bereiche übertragen, die Frage die sich mir stellt: Ist es fair sich als Blogger vorwerfen lassen zu müssen, dass man Fake ist, nur weil man nicht seine ganze Privatsphäre nach außen trägt, weil man seinen Account für sein Business nützt?! Auch ich plane meinen Feed vor, spontane Posts sind da nur begrenzt möglich (dafür gibt es ja nun Gott sei Dank die Instastories – für mich eine der besten Geschichten auf Instagram ) . Trotzdem sehe ich es auch als großen Kritikpunkt – diese Perfektionsgeschichte – natürlich ist out, außer es ist gerade mal in, sonst wird alles überbearbeitet, jedes Bild soll gleich wirken, der perfekte Körper, das gesunde Essen etc. Ich nehme mich ja nicht raus und sage ich schaue nicht drauf, nur das oberste Kredo dabei bleibt – sende etwas Positives, wenn nicht im Bild , dann im Text. Ich versuche immer wieder Themen wie Bodyshaming, übertriebene Perfektion  (damit verbundenen OPs ) etc. anzusprechen und auch hier am Blog einzubetten. Der soziale Input ist mir einfach wichtig! Denn ich bin davon überzeugt, dass wir als Blogger eine Verantwortung tragen,  nicht nur Leute zum Konsumieren anzuregen, sondern auch zum Nachdenken, zum Kritisch hinterfragen!!! Deswegen will ich immer euer Feedback, mir ist es wichtig, ich will nicht, dass ihr alles so seht wie ich auch nicht das ihr mir alles glaubt, ich will das jeder von euch – meine Leser da draußen, lernen sich eine eigene Meinung über Themen zu bilden, über die sie vorher vielleicht noch nie nachgedacht haben, oder jetzt einfach einen neuen Denkanstoß bekommen haben!

Thema Individualität. Wie oben schon erwähnt natürlich ist Out, wenn es nicht gerade In ist. Dauernd der ständige Drang anders zu sein, individuell zu sein, dabei vergessen die meisten, wir sind alle Menschen und leben auch wenn wir es nicht wahr haben wollen einen ähnlichen Rhythmus, wie wir ihn gestalten, mag anders sein. Trotzdem werden viele Dinge gleich sein. Ich denke es mir immer wieder ich sehe 10 Snapstories eine wie die andere sehen nahezu gleich aus, denn alle Blogger sind am selben Event, snappen dasselbe essen, dieselben Shirts etc. was die Firmen dabei vergessen 30 K+ 30K machen noch lange nicht 60 sondern wahrscheinlich einfach nur 45 oder so, da viele Blogger aus derselben Branche kommen, vielleicht auch noch am selben Ort wohnen, einfach ähnliche Follower haben. Was ja nicht schlecht ist, doch wäre es hier nicht sinnvoller das gemeinsam zu stärken, mit einem wir sind alle hier? … Naja ich will nur sagen, der zwingende Kampf um Individualität und gleichzeitiger Einbettung in die Gesellschaft ist ein alter Hut und es ist nicht nur in dieser Branche so, nur wird dieses Thema hier tagtäglich thematisiert. Aber sind wir doch ehrlich, welcher Mensch strebt den nicht nach Individualität?! Gehen wir nach Herbert Mead (muss ja auch mal mein Studium einbauen 😀 ) so kreiere ich mein „Self“ aus „Me“ und „I“  – Das self entsteht durch Erfahrungsprozesse und ist nicht angeboren, das I ist sowohl alles biologisch veranlagte wie Kreativität , Spontanität es enthält auch unsere Reaktionen auf das me. Das Me ist Gesellschaftlich geformt, es enthält Werte und Normen , es enthält das Bild der anderen über mich und deren Haltung, aber nur so wie ich sie mit meinem subjektiven ich wahrnehme und dann darauf reagiere. … Wahrscheinlich klingt das für nicht Soziologen nun etwas verwirrend, ich kann es euch aber wärmstens ans Herz legen da mal reinzulesen. Was ich euch damit sagen wollte ist, dass sich die Persönlichkeit bildet, sie ist nicht angeboren, wir bekommen sie durch Erfahrungen und durch Feedback, eckt man mit einer negativen Eigenschaft in der Gesellschaft immer wieder an und man möchte sich besser in die Gesellschaft einfügen, wird er sich „zwangsweise“ anpassen. Um aber endlich auf den Punkt zu kommen – ich will sagen es ist völlig normal manchmal zu handeln wie alle anderen, sonst wäre ein menschliches Zusammenleben kaum möglich.

Nachdem ich nun schon so lange geschrieben habe und ihr das lieber erst mal verdauen und darüber nachdenken sollt, dürft wenn ihr möchtet – ich würde mich freuen, euer gerne auch sehr kritisches Feedback zu hören!! , werde ich ein anderes Mal über Bots etc. schreiben, wenn es wieder dazu passt! 

Fühlt euch gedrückt,

bis bald,

eure Sarah(uvm) <3

Titelbild by Richard Schnabler 🙂

 

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